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Interview mit Joos Tarnutzer

Kantonaler Suchtbeauftragter Baselland

Was hat die nationale Strategie Sucht im Kanton Baselland bisher bewirkt?

Wir haben die nationale Strategie Sucht und die NCD-Strategie zum Anlass genommen, die «Leitprinzipien Sucht» zu entwickeln, die wir im Mai 2018 veröffentlicht haben. Darin legen wir dar, wie wir die Handlungsfelder der nationalen Strategie Sucht umsetzen. Der schon zuvor praktizierte substanz- oder problemübergreifende Ansatz in der Prävention, Beratung oder Behandlung wurde gezielt weiter vertieft. 

Welche Erfahrungen haben Sie mit substanzübergreifender kantonaler Suchtprävention gemacht?

Es hat sich gezeigt, dass es sowohl für die Professionellen wie auch für die Zielgruppe in der Prävention – aber auch in der Beratung und Behandlung – sehr wichtig ist, die Zusammenhänge und die Wechselwirkung zwischen gewissen Substanzen und Verhalten zu erkennen und zu berücksichtigen. Bei Mischkonsum werden die «legalen» Suchtmittel im Vergleich zu den «illegalen» immer noch häufig marginalisiert. Ein Beispiel: «Wenn ein Opiat-Konsument den Konsum dieser Substanzen beendet, ist es doch nicht schlimm, wenn er weiterhin Tabak raucht». Mit dieser Haltung wird einerseits der Schädlichkeit von Tabak zu wenig Rechnung getragen, andererseits wird nicht berücksichtigt, dass der fortgesetzte Tabakkonsum einen Trigger für einen Rückfall in Bezug auf Opiate darstellt. 

Die nationalen Strategien fördern die Vernetzung und den Austausch. Wie konnten Sie davon profitieren?

Wir konnten sehr davon profitieren. Insbesondere dadurch, dass die neuen Strategien zu neuen Konstellationen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern in Vernetzung und Austausch geführt haben und so neue und interessante Kontakte entstanden sind und sich der professionelle Horizont erweitert.

Was wünschen Sie sich für die zweite Halbzeit der Strategien?

Dass das Thema «Sucht» noch mehr Platz in der NCD-Strategie und deren Umsetzung findet.

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Abteilung Prävention nichtübertragbarer Krankheiten

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